Entstehung des Monitoringsystems

Notwendigkeit eines Monitoringsystems

Die Wohnbauflächen- und Bedarfsentwicklung und die Entwicklung der Kulturlandschaft sind in dynamische Prozesse wie den Strukturwandel und den demographischen Wandel eingebunden. Die konkrete zukünftige Ausprägung dieser dynamischen Prozesse ist ungewiss. Daher erfordern fundierte Entscheidungen für die Ausweisung neuer Wohnbauflächen oder die Entwicklung der Kulturlandschaft laufend aktualisierte Informationsgrundlagen. Dies steht im Gegensatz zur vielfach vorherrschenden Praxis, Daten anlassbezogen zu analysieren. Die aktuell hohe Dynamik im Bereich der Siedlungs-, Bevölkerungs- und Landschaftsentwicklung zeigt dagegen die Notwendigkeit für ein regelmäßiges Überprüfen der Entwicklung auf. Wird ein Sachverhalt regelmäßig überprüft spricht man von einem Monitoring. Diese Informationsplattform bietet laufend aktualisierten Informationen. Sie ermöglichen es, die Entwicklung von Wohnbauflächenbedarf und -nachfrage sowie der Kulturlandschaft regelmäßig zu überprüfen und damit zu monitoren. Die Informationen zu den Indikatoren beruhen auf Verfahren, die verfügbare Daten weitgehend automatisiert kontinuierlich erheben und verarbeiten.

Die Forschungsprojekte Interko2 und StadtLandNavi

Die methodischen Grundlagen für das Monitoring erarbeiteten die Forschungsprojekte StadtLandNavi und Interko2, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte. In den Forschungsprojekten arbeiteten Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der HafenCity Universität Hamburg, der Hochschule Anhalt, des Leibniz-Instituts für Länderkunde und der Technischen Universität Dresden zusammen mit Praktikern des Grünen Rings Leipzig, des Landkreises Leipzig, des Regionalen Planungsverbands Leipzig-Westsachsen und der Stadt Leipzig. Um die Inhalte der Informationsplattform an den Interessen der Nutzer auszurichten, initiierte das Projekt StadtLandNavi eine Arbeitsgruppe mit zusätzlichen Repräsentanten aus Kommunen und der Landesdirektion. Diese Arbeitsgruppe kam in den Jahren 2021 bis 2023 acht Mal zusammen und gab Hinweise, die in die Ausgestaltung dieser Informationsplatform einflossen. Darüber hinaus gaben Vertreter der Kommunen Großpösna, Naunhof, Belgershain und Parthenstein, mit denen beide Forschungsprojekte in den Jahren 2022 und 2023 in einem Testraum zusammengearbeitet haben, weitere Hinweise für die Ausgestaltung der Informationsplattform.

Ergebnisse der Forschungsprojekte

Die vorliegende Informationsplattform mitsamt der WebGIS-Anwendung ist ein Ergebnis des Forschungsprojektes StadtLandNavi. Sie wurde im Herbst 2023 an den Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen übergeben, der sie nun selbstständig weiterführt. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse des Forschungsprojekts in Broschüren veröffentlicht, die Sie im Folgenden abrufen können:

Analysen und regionale Entwicklungen“ dokumentiert grundlegende Analysen der Region Leipzig-Westsachsen u. a. zu Wanderungsverflechtungen, Baulandreserven, Kulturlandschaft und Kooperation.
Beispiele für ein nachhaltiges Landmanagement“ gibt einen Überblick über erprobte Vorgehensweisen zum Management u. a. von Wohnbauflächen, Wasser, Kulturlandschaft aus Deutschland und der Region Leipzig-Westsachsen.
Kulturlandschaft im Wandel“ beschreibt Ergebnisse von Analysen des Landschaftswandels, der Kulturlandschaftstypik, der Sicht der Menschen auf die Landschaft und der zukünftigen Treiber des Wandels. Darauf baut ein Integriertes Kulturlandschaftskonzept für die Region Leipzig-Westsachsen auf.
Identifikation von Wohnbaupotenzialflächen mit der Methode des Raumwiderstandes“ beschreibt die Methodik bei der Vorgehensweise zur Einschätzung von Wohnbaupotentialflächen.
Bausteine eines Wohnbauflächen-Entwicklungskonzepts für die Region Leipzig-Westsachsen“ fasst die Ergebnisse zu Wohnbauflächenbedarfen und -potenzialen in der Region Leipzig-Westsachsen zusammen und stellt sie gegenüber, erläutert die Integration kulturlandschaftlicher Aspekte in die Entwicklung von Wohnbaugebieten, beschreibt ein Monitoring und gibt Empfehlungen für das Landmanagement.